Das Haus hat eine dramatische Geschichte, die dank der Journalistin Helga Apsen und ihrer Schwester Ingrid auf hunderten von Bildern und Dokumenten überliefert sind.
Ihr Vater Paul Apsen war als junger Mann ein wohlhabender russischer Bürger mit deutschen Vorfahren. Er flüchtete in den Wirren der russischen Revolution nach Nordhessen. Er heiratete eine Verwandte der späteren Erbin und erbaute 1935 das Haus. Als Ingenieur arbeitete er im Kasseler AEG Werk. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion wurde er von den Betriebsräten der Deutschen Arbeitsfront im AEG-Werk mehrfach gemobbt. Er wurde von der GESTAPO verhört und unter Druck gesetzt, um russische Fremdarbeiter auszuspionieren. Am Silvesterabend 1942 wählte er den Freitod.
Drei Jahre später waren seine Mutter Nadine, seine Frau Marie und die beiden Töchter im Keller, als die Stockwerke oberhalb von Bomben getroffen wurden. Das war am Neujahrtag 1945. Unter schwierigsten finanziellen Bedingungen schafften es die Frauen, dass der Wiederaufbau im Jahr 1947 beginnen konnte (Titelbild).
Als Helga als letzte aus der Familie Apsen im Oktober 2014 starb, war alles wohl geordnet und funktionstüchtig. Ein Teil der Haustechnik, Fenster, Türen und sonstige Gewerke waren noch auf dem Stand nach dem Wiederaufbau.
Schon ab Januar 2015 wurden einige Räume als Geschäftsadresse für die bluepages gmbh genutzt.
Die Familie der Apsens war gut vernetzt. Die Erbin ist es auch. Ihr Umfeld ist unkonventionell und hat nicht nur Ideen für die Renovierung des Hauses. Man will die Altbausanierung auch zu Schulungszwecken per YouTube-Video dokumentieren. Dank des Apsenhauses öffnet sich ein hervorragender viraler Ansatz zum Marketing für alle Themen rund um die Altbaussanierung.
Wie das mit einer preiswerten Videoausstattung umgesetzt werden kann, zeigen die Schulfreunde Karl-Günter Frisch (Architekt) und Konrad Rennert (Geschäftsführer der bluepages gmbh).
Am Ende gibt es 38 Videos mit mehr als 4 Stunden Gesamtdauer